Diagnose für krankhafte Hyperhidrose

Die richtige Diagnose beim Schwitzen zu stellen, ist doch ganz einfach - denken sich zumindest viele Menschen. Schließlich erkennt man das Schwitzen sofort an der glänzenden Haut, Schweiß im Gesicht oder an den Armen sowie der vom Schweiß durchnässten Kleidung, wie man sie häufig im Sommer bemerkt.

Allerdings wird es schon wesentlich schwieriger, wenn diagnostiziert werden soll, ob es sich beim Schwitzen eines Patienten noch um die normale und unbedenkliche Schweißproduktion oder aber um eine krankhafte Hyperhidrose handelt. Man muss also ganz genau wissen, welche Anzeichen für ein übermäßiges Schwitzen sprechen und welche noch als normale körperliche Reaktion zu werten sind. Um dies zu gewährleisten, haben wir im Folgenden die wichtigsten Tipps und Tricks zur Diagnose zusammengestellt:

Eigene Beobachtungen

Bevor Sie professionelle Hilfe zur Diagnose von übermäßigem Schwitzen aufsuchen, sollten Sie zunächst Ihren Körper sowie Ihr Verhalten im Alltag ganz genau beobachten. Stellt sich das Gefühl ein, ab einem bestimmten Zeitpunkt im Leben mehr zu schwitzen als zuvor? In welchen Situationen schwitzen Sie? Sind dabei vielleicht Situationen, die sich mit ganz einfachen Ursachen erklären lassen? Wenn Sie diese Fragen beantworten können, haben Sie erste Anhaltspunkte dafür, ob es sich bei Ihnen um normales Schwitzen oder eine Hyperhidrose handelt.

Das Gespräch mit dem Arzt

Wenn Sie übermäßiges Schwitzen bei sich selbst bemerkt haben und daraufhin einen Arzt aufsuchen, wird dieser Ihnen zunächst einige Fragen zu Ihrem bisherigen Leben und ihren alltäglichen Gewohnheiten stellen. Dieses Gespräch mit dem Arzt ist besonders wichtig, es nennt sich auch Anamnese. Es ist dazu da, die Krankengeschichte des Patienten möglichst genau zu beleuchten und erste Anhaltspunkte auf die Ursache für die körperliche Störung zu geben.

Klinische Befunde

Nach dem Anamnesegespräch mit dem Arzt werden in der Regel einige medizinische Tests durchgeführt, um letztendlich Klarheit über die Ursachen des übermäßigen Schwitzens zu erhalten. Dies gilt zumindest dann, wenn durch das Arztgespräch keine natürlich zu erklärende Ursachen gefunden werden konnten. Diese klinischen Befunde sind sehr wichtig und untermauern die Vermutung des Arztes hinsichtlich der Ursache des Schwitzens.

Gravimetrie

Mit dem Fachbegriff Gravimetrie bezeichnet man die medizinische Messung der Schweißmenge eines Menschen. Dazu wird ein speziell entwickeltes Verfahren herangezogen. Die Menge des Schweißes wird anhand eines saugfähigen Filterpapiers ermittelt. Dazu wird das Filterpapier zunächst ohne den aufgenommenen Schweiß gewogen, anschließend wird der Schweiß für eine Minute durch das Papier aufgenommen und das Papier anschließend nochmals gewogen. Durch den Gewichtsunterschied ergibt sich die Menge des in dieser Minute ausgeschiedenen Schweißes des Patienten. Die Medizin setzt hier folgende Grenze: Ab einer Menge von 30 mg Schweiß pro Minute spricht man von einer krankhaften Schweißproduktion, also eine Hyperhidrose.

Jod-Stärke-Test

Es ist nicht nur wichtig zu wissen, wie viel ein Mensch schwitzt, sondern auch an welchen Stellen des Körpers er das tut. So kann beispielsweise nächtlicher Kopfschweiß auf eine erstzunehmende Erkrankung hindeuten. Nicht immer lässt sich jedoch ohne entsprechende Hilfsmittel einwandfrei herausfinden, an welcher Stelle des Körpers der meiste Schweiß auftritt. Zu diesem Zweck gibt es den so genannten Jod-Stärke-Test. Hierbei wird eine dreiprozentige Jodlösung auf verschiedene Körperpartien des Betroffenen aufgetragen und anschließend antrocknen lassen. Nach dem Trocknen gibt man auf die mit der Jodlösung behandelten Körperpartien Stärkemehl. An den Stellen, an denen der Betroffene am meisten schwitzt, feuchtet sich das Stärkemehl nun an und verfärbt sich durch die aufgebrachte Jodlösung dunkelrot, braun oder sogar schwarz. So kann der Arzt genau feststellen, an welchen Körperpartien der Betroffene am meisten schwitzt und welche Größe die betreffende Körperpartie bezüglich der Schweißabsonderung besitzt.

Blutwerte

Da übermäßiges Schwitzen auch durch eine ernstzunehmende Erkrankung bedingt sein kann, empfiehlt es sich, bei noch nicht geklärter Ursache eine Blutprobe zu entnehmen. Die Blutwerte sagen sehr viel über die körperliche Konstitution des Patienten aus. So lässt sich beispielsweise durch eine Blutuntersuchung feststellen, ob der Patient unter Infektionen, Autoimmunerkrankungen oder Tumoren leidet. Auch Diabetes, oftmals Auslöser einer vermehrten Schweißproduktion, lässt sich durch einen professionellen Bluttest leicht feststellen. Ein solcher Test kann von fast jedem Arzt durchgeführt werden.

Psychologische Befunde

Wie Sie vielleicht wissen, kann übermäßiges Schwitzen auch psychische beziehungsweise seelische Ursachen haben. Depressionen, Ängste etc. regen die Schweißproduktion des Körpers an und sorgen für regelrechte Schweißattacken. Wer solche Ursachen für ein vermehrtes Schwitzen bei sich vermutet, sollte einen Psychologen beziehungsweise einen Psychotherapeuten aufsuchen, um eine einwandfreie Diagnose stellen zu lassen.


[ © Das Copyright liegt bei www.hyperhidrose-tipps.de | Hyperhidrose: Ursachen und Tipps gegen starkes Schwitzen]

nach oben | Home | Sitemap | Impressum & Kontakt
©: www.hyperhidrose-tipps.de

Hyperhidrose: Problem & Ursachen