Chirurgische Therapie bei der Hyperhidrose

Sofern mit den bereits genannten Therapieformen bei einer Hyperhidrose keine Erfolge erzielt werden können, bleibt als letzte Lösung noch die chirurgische Therapie. Es handelt sich hierbei also um operative Eingriffe, mit denen quasi das Übel direkt an der Wurzel gepackt wird. Soll heißen: Die operativen Maßnahmen beziehen sich direkt auf die Schweißdrüsen beziehungsweise die Schweißkanäle.

Bis vor einigen Jahren bestand die chirurgische Therapie insbesondere aus der operativen Entfernung kompletter Hautareale mitsamt der darin befindlichen Schweißdrüsen. Allerdings ist eine solche Maßnahme mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden. Durch die erhöhte Hautspannung nach dem Entfernen einer ganzen Hautpartie wird die Bewegung der betroffenen Körperpartien in der Regel beeinträchtigt, es bilden sich große und hässliche Narben, und auch die Wundheilung verlief oft nicht so, wie es gewünscht wurde.

Alternativ stehen heute mehrere modernere Verfahren zur Verfügung. Beliebt ist beispielsweise die Endoskopische Transthorakale Sympathektomie, auch kurz ETS genannt. Bei diesem Verfahren werden die Nerven, welche zur Übertragung des Impulses für die Schweißdrüsen dienen, mittels des Einsatzes von Hochfrequenzstrom entweder komplett zerstört oder abgeklemmt. Allerdings ist dazu eine recht komplizierte Operation notwendig, die unter Vollnarkose durchgeführt werden muss. Außerdem beschränkt sich der Einsatzbereich dieser Therapie auf die Hyperhidrose an Händen, Füßen, Achselhöhlen sowie im Gesicht. Andere Körperteile können damit nicht behandelt werden.

Weiterhin besteht die Möglichkeit, die entsprechenden Nervenbahnen durch den Einsatz von konzentriertem Alkohol, der an den betreffenden Stellen injiziert wird, zu zerstören. Allerdings ist auch dieses Verfahren aufgrund seiner großen Bandbreite verschiedener Nebenwirkungen noch sehr umstritten.

Ein sehr modernes Verfahren ist die Subkutane Schweißdrüsensaugkürettage. In diesem Fall wird mittels eines speziellen Werkzeugs ein Großteil der Schweißdrüsen in der betroffenen Körperpartie sozusagen abgesaugt. Es bleiben nur noch wenige Drüsen übrig, so dass der Effekt erzielt wird, dass die Schweißproduktion um ein großes Maß reduziert werden kann. Allerdings kann in diesem Fall das gefürchtete kompensatorische Schwitzen eintreten, wodurch die verbliebenen Schweißdrüsen entsprechend mehr Sekret produzieren. Dieser Effekt ist dann selbst mit modernsten medizinischen Mitteln praktisch nicht mehr behandelbar. Die Erfolgsquote der subkutanen Schweißdrüsensaugkürettage beträgt daher auch heute in der Regel nicht mehr als 40 - 50 %.


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